Diese Ausstellung fokussiert auf Gedankenwelten und Fluchtpunkte, die man entwirft, während man sich in komplexen Krisen verfangen hat. Das aus dem Altgriechischen hergeleitete Wort „Utopien“ (Nicht-Ort) bezeichnet meistens etwas Erreichenswertes. Den Gegenentwurf findet man in Marc Augés Nicht-Orte: sinnentleerte Funktionsräume, „Orte des Ortlosen“. Dahin gehend errichten wir ein Mahnmal der Inkonsequenz, einen Ort der gescheiterten Ideen – aber auch jener, die wahrscheinlich nie umgesetzt werden. Denn die Unmöglichkeit, Utopien zur Wirklichkeit werden zu lassen, ist ein zentraler Punkt. Dieser Friedhof der Utopien verortet sich zwischen Nirgendwo und Keinland, zwischen Idealbildern und Unerreichbarem, und beleuchtet die Tragik der Unrealisierbarkeit. Ein Ort, an dem Utopien beerdigt werden – wobei eine Utopie auch dann zu Grabe getragen wird, wenn sie umgesetzt wird.
Gebrochen, zerrissen, zerborsten, zerstört,
Eine Geschichte begonnen, nie zu Ende erzählt,
Gedanken gesponnen, Träume geträumt,
Niemals geschehen, alles versäumt,
Der Samen verloren, dort wo die Wüste beginnt,
Momente verwehen, wie Dein Atem im Wind.
Der gebrochene junge Baum repräsentiert die tote Utopie, die verlorene Chance, die fälschlich “vorbestimmte” Zukunft, die niemals sein wird. Diese Szene spielt vor einem unschuldigen blauen Himmel, der die Weite der Möglichkeiten repräsentiert, grenzenlos, scheinbar. Das Kunstwerk spielt mit der Spannung zwischen den scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten jedes einzelnen Moments und der Endgültigkeit und der Zerstörung aller Möglichkeiten durch einen einzelnen, fatalen Moment.

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